Warum sind fotografierte BĂŒcher super fĂŒr Dein Kind?
Kinder lernen, in dem sie uns Erwachsene beobachten, uns nachahmen und Rollenspiele entwickeln. Sie sind dabei ganz fasziniert von AlltĂ€glichem und interessieren sich fĂŒr alles, was um sie herum passiert. Alles sich wiederholende, ob leises oder lautes, blinkendes, auffĂ€lliges und schlichtes entdecken die Kleinen. Und wenn sie anfangen zu sprechen kommentieren und fragen sie â und spielen das Erlebte und Gesehene immer wieder nach. Darum halten wir es fĂŒr wichtig, den Kindern so genau wie möglich von der RealitĂ€t ausgehend zu zeigen, was in den sie so faszinierenden Berufen im Einzelnen getan wird. Die Fotografien in unseren BĂŒchern lassen alles Gesehene des Tages in Ruhe zu Hause im Wohnzimmer und Bett in der gemeinsamen Zeit des Vorlesens miteinander nacherleben, detailgenau ansehen und besprechen.
Wissenschaftliche Studien zeigen: Kinder bevorzugen realistische Darstellungen
Wir haben uns aus mehreren GrĂŒnden entschieden, unsere KinderbĂŒcher mit Fotografien zu bebildern. Vorrangig aus der eigenen Erfahrung heraus: Monika wollte ihrem Kind mal ein groĂes, tolles Feuerwehrbuch kaufen, und es wollte das partout nicht haben! Auf die Frage: wieso? – kam die entschiedene Antwort: „Da fahren Katzen Autos, aber Katzen können doch keine Autos fahren, Mama!“
Wer Kinder hat, weiĂ aus eigener Erfahrung: sie verstehen (noch) keine Ironie. Alles gesagte, auch dahin Gesagte wird fĂŒr ernst genommen. Ironie entwickelt sich bei Kindern erst ab frĂŒhestens vier Jahren, allgemein sogar erst ab 10 Jahren. Bis dahin ist es empfehlenswert, Kindern gegenĂŒber klare Aussagen zu treffen, da sie fĂŒr Witze und VerfĂ€lschungen noch kein GespĂŒr haben und diese als RealitĂ€t ansehen.
In mehreren Versuchen gingen Wissenschaftler der Frage nach, ob kleine Kinder realistische Fotografien oder Zeichnungen zur Wissensvermittlung bevorzugen. WĂŒrden die Kinder, wenn sie einem anderen Kind einen noch nie gesehen Gegenstand zeigen sollten, eine Zeichnung des Gegenstandes oder Fotografie wĂ€hlen? Mehr als Dreiviertel der Kinder in den Untersuchungen entscheiden sich fĂŒr die Fotos. Bereits in diesem Alter verstehen Kinder, dass ein möglichst realitĂ€tsgetreues, detailliertes Bild ein besseres symbolisches Vehikel zur Darstellung einer Sache ist, als eine Zeichnung.
Faszinierende Berufsbilder realitÀtsgetreu erklÀrt
Die Menschen auf den Fotografien unserer KinderbĂŒcher arbeiten alle tatsĂ€chlich in dem dargestellten Beruf. Sie nehmen die Kinder und die Vorleser/in mit in ihrer tĂ€glichen Arbeit und zeigen, was ihre TĂ€tigkeiten beinhalten. RealitĂ€t statt Verniedlichung ist unser Credo. Das hier ist zum Beispiel Sabrina, die im Kinderbuch âDie Kehrmaschine kommtâ die Maschine ĂŒber die MainbrĂŒcke fĂ€hrt:
Schon mit 3 Monaten erkennen Babys ihre MĂŒtter auf farbigen Fotografien wieder
Bereits im Mutterleib öffnen Babys die Augen um das Sehen zu trainieren. Die Tiefenwahrnehmung (Das Erkennen von weiter und nĂ€her entfernten GegenstĂ€nden) entwickelt sich ab dem 4. Monat bis zum 3. Lebensjahr. Die Sinne sind durch die sich noch entwickelnden NervenstrĂ€nge verknĂŒpft: Ein Baby schmeckt Farben, riecht Töne und spĂŒrt GerĂ€usche in seinen Fingerspitzen.
Gleichzeitig sind Babys und Kleinkinder kaum in der Lage, eine Verbindung zwischen Zeichnungen und der RealitĂ€t zu knĂŒpfen. Noch bis ins Vorschulalter sind Kinder der Meinung, in BĂŒchern abgebildete Ăpfel essen und Blumen riechen zu können. Und wer kennt es nicht vom BĂŒcheranschauen: Wie die Kleinen versuchen, die dargestellten GegenstĂ€nde aus dem Buch heraus zu zupfen? âVerstehenâ Kinder also ĂŒberhaupt Bilder als ReprĂ€sentanten der Wirklichkeit? Und bemerken sie, einen Unterschied zwischen Bild und RealitĂ€t?
Judy DeLoache, Psychologieprofessorin, fĂŒhrte hierzu viele Jahre mehrere Experimente durch. Sie versteckte in einem Raum Objekte und auf Bildern, die dem Raum entsprachen, Hinweise auf die Verstecke. Dabei stellte sie fest, dass es Kindern leichter fiel, sich anhand der Bilder im Raum zu orientieren, wenn diese exakt der Wirklichkeit entsprachen, sprich: hochrealistische, farbige Fotografien waren. Bei Zeichnungen fiel den Kindern der Zusammenhang schlicht nicht auf. Insgesamt weist sie darauf hin, dass es fĂŒr Kinder eine unglaubliche mentale Leistung ist, den Zusammenhang ĂŒberhaupt zu erkennen â auch wenn Eltern sich dessen in den allermeisten FĂ€llen gar nicht bewusst seien.
Kleinkindern den Zugang zu Erkenntnissen ĂŒber die RealitĂ€t mit Fotografien erleichtern
Kindern fĂ€llt es also sehr schwer, Bilder zu interpretieren, zu deuten und wahr zu nehmen. Je ungenauer das reale Objekt dargestellt ist, umso weniger bietet das Bild im Buch Kindern eine Informationsquelle fĂŒr die Wirklichkeit. Man kann laut DeLoache von einer richtiggehenden Barriere sprechen. Es besteht keinerlei Bewusstsein bei Kleinkindern, dass Bilder die Wirklichkeit zeigen können oder der puren Phantasie des Zeichners entsprungen sein könnten.
Eine kanadische Forschergruppe um Patricia Ganea fĂŒhrte mehrere Studien zur kognitiven Entwicklung von Kleinkinder durch, wie sich die Darstellung von menschenĂ€hnlichen Tieren in Kindermedien auf den Wissenserwerb ĂŒber Tiere auswirkt:
Unmengen an BilderbĂŒchern zeigen Tiere, die Menschen nachahmen. Schweine, die HĂ€user bauen, Katzen die Feuerwehrautos fahren, Vögel die wie Anfang des Jahrhunderts eingerichtete Schulen besuchen und so weiter. Fatalerweise zeigen wir diese verfĂ€lschenden Bilder vorzugsweise im Alter zwischen 24 und 30 Monaten, genau in der Zeit, in der sich das VerstĂ€ndnis von Bild-Wirklichkeit VerhĂ€ltnissen entwickelt. Und machen unsere Kinder glauben, Einhörner existieren, Hamster tragen Hosen und BĂ€ren erklĂ€ren die Welt.
Besonders erschwerend ist der Wissenstransfer zwischen Buch und Wirklichkeit, wenn sich Fantasie-Elemente und Wahrheiten vermischen. Dies zu trennen und auszufiltern ist fĂŒr die Kleinen gĂ€nzlich unmöglich. Aus diesem Grund fĂŒhrt bei uns kein BĂ€r oder (Kuschel)Tier durch die BĂŒcher â diese Aufgabe ĂŒberlassen wir ganz Dir als Vorleser/in.
GerĂ€usche, Klappen und FĂŒhlelemente in BĂŒchern fĂŒr Kleinkinder
Erika Nurmsoo, eine Entwicklungspsyochologin, sieht Fotografien fĂŒr den Wissenstransfer fĂŒr Kinder zwischen BĂŒchern und der Wirklichkeit als am besten unterstĂŒtzend an. In anderen Worten: je Ă€hnlicher sich Bild und Objekt sind, desto leichter fĂ€llt Kindern der Transfer zwischen beiden. Sie ist es auch, die sich gegen (wie sie es nennt) âmanipulative Elementeâ in BĂŒchern ausspricht: Klappen, GerĂ€usche oder sonstiges seien zwar unterhaltend fĂŒr Kinder, doch hemmen das Lernerlebnis. Solcherart Elemente erschweren den angesprochenen Lernprozess des Wissenstransfers zwischen Darstellung und RealitĂ€t noch zusĂ€tzlich, indem sie Kinder noch weiter ablenken. Auch sei es am besten, ein groĂes Bild je Seite zu zeigen, als mehrere kleine, was ebenfalls zu Ablenkungen fĂŒhrt.
Die detailgetreue AufgerÀumtheit auf unseren Bildern ist bewusst gewÀhlt, um Deinem Kind ablenkungsfrei Zeit und Ruhe einzurÀumen, die Darstellungen mit Dir gemeinsam zu entdecken.
Vorlesen stÀrkt die Bindung zwischen Dir und Deinem Kind
Das gemeinsame BlĂ€ttern in BĂŒchern, das Kommentieren der Bilder, Entdecken von Details und ZusammenhĂ€ngen – das alles unterstĂŒtzt die sprachliche Entwicklung Deines Kindes. Unsere BĂŒcher machen keine GerĂ€usche – Du darfst selbst welche machen! Und Dein Kind! Und jeden Tag andere! Ihr könnt gemeinsam das Gesehene besprechen und in das am Tag Geschehene und Erlebte einflieĂen lassen. Die Faszination fĂŒr die Dinge, die Kleinkinder in ihrer Lebenswelt wahrnehmen ist so vielfĂ€ltig und spannend. Der Darum Verlag will diese Faszination mit seinen BĂŒchern unterstĂŒtzen.
Links:
Melissa L. Allen u.a.: Do young children know what makes a picture useful to other people?
Judy S. DeLoache: Early understanding of the representional function of pictures
Scott P. Johnson: Development of visual perception